Der Prismaturm

Amy

Amy kam den Worten der Arenaleiterin mit Skepsis entgegen; Meinte sie es Ernst? Oder war das eine leere Drohung? In jedem Fall musste sie das Ta-ah, die ohne die zusätzliche Kraft des Egelsamens nun K.O ging zurück, um, mit einem leisen Lob Pyrenn wieder herauszuholen. Das Leufeo wankte kurz auf der Stelle, um dann mit Glut auf das Gengar zu schießen.
"Ich habe nicht vor es zu unterschätzen", erwiderte Amy nur, um es dann Shadow gleich zutun und ihm die Zunge herauszustrecken. Lonuh war auch stärker als ihre anderen Kameraden!

Camille

Sie lachte einmal auf als das Mädchen Shadow die Zunge rausstreckte. Sie glaubte ihr wohl nicht, was? Der würde sie's zeigen. Indes machte Shadow einen Satz um über die Glutattacke drüberzuspringen und feuerte aus der Luft einen blau glühenden Fokusstoß in Richtung des Normalpokemons. Trotzdem, das Mädchen hatte noch zwei Pokemon, eines davon kämpfte jetzt, das andere kannte Camille nicht. Es kam nun darauf an, was das wohl für eines war.

Amy

Pyrenn wich mit Amys Befehl dem Fokusstoss aus, indem er ein paar Schritte zur Seite taumelte, um dann mit Glut auf die zwei Gengars, die sich mittlerweile vor seinen Augen gebildet hatten, anzugreifen und dann besiegt umzukippen. Somit war auch Amy bei ihrem letzten Pokémon angekommen. Routiniert sog sie das Leufeo ein, schnallte den Pokeball wieder an den typischen Trainergürtel und nahm die Kapsel von Lonuh, welche alsbald auf dem Kampffeld zersprang und eine imposante Gestalt offenbarte. Ohne zu zögern warf sich das Schillok in einen Turbodreher und übersähet das Feld mit den abgrundtief bösen Blubberblasen des Blubbers.

Camille

Auch wenn nicht Shadows Angriff der Auslöser war, das Feuerpokemon klappte besiegt zusammen. Dann rief das Mädchen ihr letztes Pokemon in den Kampf. Nicht ganz dass, was Camille erwartet hatte. Aber nun hatte immerhin keiner einen Vorteil gegenüber dem anderen. Jedenfalls ging das Mädchen sofort zum Angriff über und das mit einer Taktik die so großflächig war, dass ein Ausweichen fast unmöglich war. Gengar zumindest musste binnen Sekunden gegen einen Strom von Blasen ankämpfen, die ihn schließlich gegen die Wand des Prismaturms drückten. Aber das ließ es sich nicht gefallen, denn als der Angriff dann nachließ, setzte es auf Camilles Befehl hin Aussetzer ein, gefolgt von einem frontalen Spukball.

Amy

Lonuh leuchtete einmal kurz auf und -ein Glück- war er rechtzeitig aus dem Turbodreher herausgekommen, sodass nur Blubber blockiert wurde, was aufgrund von der 'Ersatz-' Attacke Aquaknarre zu verkraften war. Als jedoch das Gengar sofort mit Spukball zurückschlug, wehrte das Schillok dies mit Schutzschild ab. Was nun leicht erschien, würde anstrengend werden, da Lonuh, so erfahren er war, doch langsam war. Immer noch in der türkis leuchtenden Kuppel raste das Schillok mit Turbodreher auf das Gengar zu. Das Ziel war es vor dem Schatten aus dem Panzer zu springen und es mit Biss zu attackieren.

Camille

Das Schillok konnte den Spukball mit Schutzschild abwehren. Nun funktionierte das aber nicht immer, also musste Shadow nur schnell sein. Indes war Camille einen Moment überrascht das das Mädchen ihrem Pokemon schon wieder befahl mit Turbodreher anzugreifen, obwohl es eine Normalattacke war. Leider ging ihr das Licht etwas zu spät auf, sodass der Biss Shadow an der Schulter erwischte. Das Gengar schaffte es, das Anhängsel wegzuschleudern und auf Camilles Befehl hin versuchte es, Hypnose bei ihm einzusetzen.

Amy

Amy schwankte in ihrer festen Überzeugung den Kampf zu gewinnen. Mit einer schlafenden, im Panzer verkriechenden Schildkröte, welche hemmungslos schnarchte war es auch schlecht zu kämpfen. Allerdings würde das Mädchen an diesem Punkt garantiert nicht aufgeben! Bestimmt konnte die kräftige Schildkröte ein paar Attacken aushalten, um dann wieder zurückzuschlagen. In dieser Position allerdings war es nur zu hoffen, dass das Gengar sich durch Schnarchen ablenken ließ.

Camille

Das Schillok war unter der Hypnose eingeschlafen, hatte es aber geschafft sich in seinen Panzer zurückzuziehen. Und es schnarchte. Laut. Während Shadow es verdammt lustig fand, war es für Camille nur verdammt nervig. "Los Schätzchen, Spukball, feg es vom Feld!" Das Gengar hielt für einen Augenblick inne um sich wieder zu konzentrieren, bevor es eine Salve Spukbälle auf das Schillok abfeuerte.

Amy

Lonuh wurde fast schon als Spielobjekt missbraucht, als er von den dunklen Spukbällen über das Kampffeld geschleudert wurde. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab die Arena mit den lauten Geräuschen von Schnarchen und verstopfter Nase zu füllen. Nein, dadurch, dass er im Panzer war, verstärkte sich der Laut nur noch und dröhnte durch das halbe Gebäude - es hätte Amy nicht gewundert, wenn die Touristen im Prismaturm sich beschweren würden. Nun. Vielleicht ein bisschen.
"Lonuh, wach auf!", rief sie eindringlich. Die Antwort war ein langgezogener Schnarcher.

Camille

Es war fast lustig mit anzusehen wie Schillok von Gengar quer durch den Prismaturm geschossen wurde. Aber irgendwie hatte sie ein bisschen Mitleid mit dem schlafenden Pokemon: "Kleine, wie wärs mit Aufgeben? Hab ich dir nicht schon längst gezeigt wo der Hammer hängt?" Als Gengar das hörte, lachte es laut auf, unterbrach aber nicht seine Serie von Angriffen.

Amy

Amy starrte die Arenaleiterin wütend an. "Ich denke nicht daran!", gab die Trainerin patzig zurück und schaute dann wieder verzweifelt zu ihrem Schillok. Dessen Schnarchen hatte nicht nachgelassen. Wie konnte ihm die Erschütterungen nicht auffallen? Warum wachte Lonuh nicht endlich auf?!? Dann plötzlich sah sie den bauschigen Schweif der Schildkröte winken. Was? Die Schildkröte hatte die weißen 'Federn' seines Schwanzes herausgestreckt und bewegte sie hin und her. Rechts, links, rechts, links. Plötzlich streckte die blaue Schildkröte auch Kopf und Glieder heraus, sprang auf und umgab sich mit einem Schutzschild. Etwas benommen sah Lonuh sich um. Amy seufzte erleichtert.

Camille

"Tja, dann wird das Trauerspiel wohl weitergehen," meinte Camille trocken als das Mädchen nicht aufgeben wollte. Dann wurden Gengars Spukbälle aber plötzlich von einem Schutzschild abgefangen. Das Wasserpokemon war aufgewacht. "Also dann, Runde 2. Gengar, Fokusstoß!" Ihr Geisterpokemon bildete eine leuchtend blaue Kugel zwischen den Händen, die es auf den Gegner feuerte.

Amy

"Lass dich treffen, verzieh dich im Panzer, lass dich zurückstoßen, Turbodreher, Aquaknarre, dann Biss!", rief Amy, einer spontanen Idee Folge leistend, woraufhin das Schillok sich träge am Kopf kratzte, um sich dann in seinen Panzer zurückzuziehen. Von der Wucht des Fokusstoßes wurde die Schildkröte gegen die Wand gerammt, doch durch einen halbwegs geschickt eingesetzten Turbodreher, gab es auch einen zusätzlichen Schwung zu Gengar, wobei es wohl eine Sache des Glücks gewesen war, dass Schillok nun präzise zu dem Schatten 'flog'. Dabei verschoss Lonuh fleißig den Wasserstrahl, welcher fröhlich plätschernd durch die Arena geschossen wurde, um dann vielleicht aus dem Panzer zu springen und den geisterhaften Gegner mit Biss zu attackieren.

Camille

Camille bemerkte mit hochgezogener Augenbraue wie das Mädchen ihrem Pokemon eine ellenlange Anweisung gab. Ob das wohl gutging? Camille staunte nicht schlecht als das Schillok Shadow tatsächlich mit ein paar Wasserstrahlen erwischte, die es weit genug ablenkten um es einen Volltreffer von Biss kassieren zu lassen. Unter Anstengung versuchte Gengar, seinen Gegner von sich wegzustoßen um dann mit Spukball nachzusetzen.

Amy

"Gut gemacht!", lobte Amy ihr Pokémon, als es die Attackenfolge beinahe perfekt ausführte und damit auch noch ziemlich optimal traf. Nachdem aber ein Stoss das Schillok einige Schritte zurücktaumeln ließ, sodass seine Deckung nachließ und der Spukball ihn direkt traf, sah es für beide Pokémon schlecht aus. Lonuh keuchte und auch Shadow, das Gengar, war sichtlich angeschlagen. Das Schillok taumelte kurz auf der Stelle, um dann einen Wasserstrahl abzuschießen und sich direkt in einen Schutzschild zu hüllen, damit er, falls ein Gegenschlag kam, nicht zu spät reagierte.

Camille

Das Schillok war sehr zäh. Nach diesem Treffer stand es immer noch und auch Shadow hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Das Wasserpokemon griff erneut mit seiner Aquaknarre an, woraufhin Camille Shadow zurief: "Weich aus!" Das Geisterpokemon machte einen Schritt aus dem Weg, aber just in dem Moment knickte ihm der Fuß weg und es wurde von der Aquaknarre getroffen. Daraufhin blieb es geschlagen liegen. "Mädchen, ich hab dich unterschätzt," sagte Camille daraufhin und versuchte ihren Schock zu verbergen. "Hier, den kannst du haben." Mit diesen Worten hielt sie Amy die Hand hin, in der ein Nachtorden und die TM Dunkelklaue lagen. "Aber mach mir keine Schande in den anderen Arenen, sonst komm ich und nehm dir den Orden wieder weg."

Amy

Amys Augen leuchteten, als sie sah, dass das Gengar geschlagen liegenblieb. Daraufhin fiel auch Lonuh um, allerdings hatte er die Augen noch offen. In einer Bewegung nahm sie seinen Pokéball, sog ihn ein, heftete den Ball wieder an ihren Gürtel und drehte sich zu der Arenaleiterin um. "Klar!", meinte Amy nur und schnappte sich die beiden Gegenstände. Außer Sichtweite der Arenaleiterin tänzelte sie angeregt im Spiegellabyrinth rum, um mit einem leisen Klirren gegen einer der Glaswerke zu rennen, doch glücklicherweise blieb er im Ganzen. Mit dem zweiten Orden in der Faust rannte sie nach draußen.

---> Zentral Plaza Pokémoncenter

Camille

Es war nun schon eine Weile her, das das Mädchen den Turm wieder verlassen hatte, aber Camille hatte immer noch keine Ruhe deswegen. Sie hatte sich in keinem ihrer bisherigen Kämpfe groß mit Ruhm bekleckert. Verlor sie etwa ihren Biss? Oder war sie einfach nur.... schlecht? Nein. Niemals. Sie war Camille, die schönste Arenaleiterin der ganzen Kalosregion, ach quatsch, der ganzen Welt! Niemals könnte sie schwach sein! Und ihre Pokemon würden dass auch nicht sein!
Das erste Pokemon, das das Glück hatte dies zu merken, war Bonnie, welches sie unablässig Faustschläge trainieren ließ. Darauf folgte ein intensives Intelligenztraining, in dem sie Bonnie Attackenfolgen aufsagte, die dass Banette dann in exakt dieser Reihenfolge wiedergeben musste.
Danach kam Zobiris dran. Dieses ließ sie wiederholt von Banette angreifen und Eye musste jedem dieser Treffer ausweichen. Als es das einigermaßen gut hinbekam, zog sie dem Unlichtpokemon eine Augenbinde auf und ließ es das Ganze nochmal wiederholen.
Pumpdjinn ließ sie vor allem die Kraft seiner Attacken trainieren. So ließ sie es beispielsweise Steinblöcke so lange mit Flammenwurf und Samenbomben beschießen, bis diese schließlich zerbarsten. Außerdem ließ sie das Pflanzenpokemon so oft es konnte seinen Platz mit Phantomkraft wechseln, um seine Geschwindigkeit zu trainieren.
Gengar hingegen bekam ein komplettes Allround-Training von seiner Trainerin. Aus dem Lauf auf Zielscheiben feuern, den Attacken des plötzlich auftauchenden Pumpdjinns ausweichen, gegen Zobiris perfekte Verteidigung ankommen und Banettes Nahkampfkünste auf Abstand halten, alles gleichzeitig.
Erst als keines ihrer Pokemon vom Training mehr gerade stehen konnte, war Camille zufrieden. "Jetzt können sie kommen," sagte sie zu sich selbst, "jetzt können alle Herausforderer kommen, die wollen. Jetzt bin ich bereit."

Bonnie erlernt Tiefschlag und Übernahme.
Eye erlernt Folterknecht und Konfustrahl.
O'Lantern erlernt Energieball und Spukball.
Shadow erlernt Matschbombe und Zauberschein.

Camille

Die Trainingseinheit hatte sich gelohnt. Inzwischen hatte sie sieben neue Herausforderer gehabt und alle auf die Bretter geschickt, sodass sie heulend dahin zurück gelaufen sind, wo sie herkamen. Aber nun war schon eine Weile keiner mehr gekommen und irgendwie langweilte Camille sich. Also entschied sie, mal wieder etwas auf die Reise zu gehen. Also verließ sie ihre Arena und ließ ihren Herausforderern nur ein Schild zurück.

"An alle kleinen Quälgeister,

ich befinde mich auf einer Reise. Wenn ihr den Mum habt, mich zu stören, solltet ihr besser gut sein und keine totalen Versager, sodass es mir wenigstens Spaß machen wird, zurückzukommen und euch fertig zu machen. Fragt einfach den Portier, der hat meine Holo-Log-Nummer und wird mich dann holen.

~Camille~
Arenaleiterin Illumina City
Schönste Frau von Kalos"

---> Zentral Plaza

Rayu Ekans

Der riesige Turm war ein wundervoller Anblick. Rayu war sofort hin und weg als er ihn sah. Es war etwas komplett neues und beeindruckendes, sogar noch mehr als Kaffee. In den Bergen werden keine solche riesigen Meisterwerke erbaut. Es würde eine große Gefahr darstellen. Deshalb waren die meisten bewohnten Häuser nur einfache Holzhütten. Vielleicht nicht modern, doch auch sie hatten ihren Charm.
Raion hingegen fand das Stück Metal nicht sehenswert und krabbelte stattdessen auf den Kopf seines Trainers. Die langen, struppigen Haare waren immer ein perfektes Nest für kleine Nickerchen. Warm und weich...
Rayu bemerkte erst gar nicht wie Raion auf seinem Kopf einschlief. Der riesige Turm raubte dem Trainer einfach seine komplette Aufmerksamkeit.

Luca

Mit Naito an meiner Seite ging ich auf meinen Begleiter Rayu zu, der den Prismaturm betrachtete. Sein Waumpel Raion hatte es sich auf dem Kopf des Grauhaarigen gemütlich gemacht und schien zu schlafen – ein ulkiger Anblick die Beiden. Ich reiste schon etwas länger mit Rayu und bisher war er auch mein einziger Begleiter gewesen, doch das störte mich nicht. Ich hatte den Stummen kurz nach meiner Ankunft hier in Kalos kennengelernt und seitdem waren wir zusammen unterwegs. Keiner von uns beiden hatte wirklich das Ziel Orden zu fangen, doch während Rayu bis auf sein Waumpel bisher auch keine Pokémon gefangen hatte, besaß ich inzwischen 4.
Ich gesellte mich zu dem Größeren und folgte seinem Blick, der an dem Turm hing. Er wirkte ganz schön fasziniert. Kein Wunder – immerhin stammte er aus den Bergen, wo es solch prächtige Gebäude eben nicht gab.
„Beeindruckend was?“, durchbrach ich die Stille.

Rayu Ekans

Rayu bemerkte erst Luca, sein Reisegefährten, als dieser die Stille zerbrach. Er war leicht zu erschrecken, weshalb es kein Wunder war bei einer plötzlich auftauchenden Stimme zusammen zu zucken. Als er jedoch die Gestalt erkannte, lösten sich seine Muskeln sofort. Ein Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf, welches man aufgrund des Mundschutzes aber nicht sah. Dies war aber auch nicht nötig: Die Freude strahlte dem Trainer aus dem Gesicht. Nach ein paar Sekunden hatte Rayu dann auch gemerkt was sein Partner überhaupt gesagt gat und nickte zustimmend. Ja, der Anblick war wirklich beeindruckend. Ob man wohl von der Spitze aus über ganz Kalos gucken kann? Vielleicht würde Rayu ja sein Zuhause von dort aus sehen können.
...Dies dann wohl doch nicht, sein Dorf würde bestimmt von den Bergen verdeckt werden. Es war so klein im Vergleich zu seiner Umgebung. Wieder war seine Aufmerksamkeit komplett auf den Prismaturm gerichtet, bevor er sich komplett zu Luca wandte.
//Ja, ist er. Ich frag mich ob man von der Spitze über ganz Kalos gucken kann! //, wurde schnell auf einen Zettel geschrieben und an Luca gegeben.

Luca

Rayu zuckte leicht zusammen als ich ihn ansprach, fing sich jedoch schnell wieder und nickte auf meine Aussage hin. Ich hatte ihn wohl etwas erschreckt – kein Wunder, immerhin war r komplett hin und weg gewesen. Meine jüngere Schwester Amelie hatte auch oft so gedankenverloren etwas angestarrt – anders als bei Rayu war ihre Aura aber ganz anders gewesen. Es war in diesen Momenten, als könnte man die eisige Kälte ihres ignoranten Charakters spüren. Rayu wirkte eher durch den Wind, er war eine offenherzige Persönlichkeit und damit das komplette Gegenteil zu meine Familie. Wobei ich eh auch aus der Reihe tanzte, sah man sich meine Geschwister und Eltern so an. Während mein Vater ein Riese und meine Mutter wie Geschwister durchschnittlich groß waren, war ich mit einem Meter 60 für mein Alter doch eher klein und das fiel mir besonders auf, seitdem ich mit Rayu reiste, der war für mich nämlich ein Riese.
Ich betrachtete ihn von der Seite, er dürfte ungefähr so groß wie mein Vater sein, hatte ansonsten aber keinerlei Ähnlichkeiten mit dem schwarzhaarigen Businessman, der stets in Anzug anzutreffen war. Auch charakterlich unterschieden sich die Beiden; mein Vater war kühl, distanziert, streng und seriös. Selbst als er von meinen Tattoos und Piercings erfahren hatte, hatte er nur die Augenbrauen zusammengezogen und missbilligend drein geschaut.
Genau deswegen mochte ich meinen Vater nicht – nie zeigte er auch nur einen Hauch von Nähe oder Liebe. Aber meine Familie hatte ich inzwischen hinter mir gelassen und war mit Rayu unterwegs, worüber ich mehr als glücklich war.
Auf Rayus Zettel hin meinte ich: “Das bezweifle ich eher, aber die Aussicht ist bestimmt fantastisch – keine Frage!“

Rayu Ekans

Luca bezweifelte das man von der Spitze des Turmes über ganz Kalos blicken kann, doch sei die Aussicht trotzdem fantastisch. Hm... Rayu blieb bei seiner Meinung. Immerhin war der Turm so riesig! Ob man überhaupt bis an die Spitze kommen kann? Bestimmt, warum sollte man sowas verbieten? Er würde es wirklich nicht verstehen. Seine Augen folgten dem Turm hinauf zum Himmel. Was wohl seine Eltern und Pokemon - Freunde gerade taten? Ob sie ihn bei den täglichen Touren durch die Berge vermissten? Hoffentlich nicht, der Trainer will nicht das sie seinetwegen traurig sind. Leider kann er aber auch keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen. Briefe wurden nicht so tief in die Berge geliefert werden und ohne Elektronik fällt E- Mail ect. auch raus. Und Telefon... Naja, könnte ein wenig schwierig ohne Stimme werden. Sie werden schon ein glückliches Leben führen, Rayu war sich sicher. Er muss nicht mit ihnen reden um es zu wissen., er weiß es einfach.
Freude und Glück leuchtete in seinen Augen als sein Blick zurück zu Luca ging. Er schrieb:
//Eines Tages müssen wir zusammen den Turm erklimmen und die Aussicht genießen! Damit es in unseren Erinnerungen gespeichert wird! // Fröhlich gab er den Zettel an seinen kleineren Reisepartner.

Luca

Ich betrachtete den Zettel, den mir Rayu hinhielt und lächelte, als meine Augen über die Worte flogen.
„Das sollten wir auf jeden Fall!“, meinte ich zustimmend. Mein Blick wandere wieder zum weißen Turm. Ich war die Aussicht von solcher Höhe gewohnt, immerhin hatte es in Stratos eine menge Hochhäuser gegeben, die ganze 46 Stockwerke oder mehr gezählt hatten und auch wir hatten in einem solchen gewohnt. Aber von der Spitze des Prismaturms aus war es sicherlich noch mal etwas ganz anderes, man blickte nicht auf ein Häusermeer sondern über dieses hinaus auf die Routen – das war sicher atemraubend.
„Also“, meinte ich dann an Rayu gewandt, „wie sieht's aus – wollen wir weiter?“

Rayu Ekans

Das Lächeln wurde nicht übersehen. Er musste sich über Rayus Worte freuen! Da musste der Grauhaarige auch gleich anfangen zu lächeln. Das Gefühl, einen Mensch glücklich zu machen, war einfach schön. Noch einmal sahen grüne Augen zum Prismaturm: Ein Versprechen das er ihn eines Tages zusammen mit Luca erklimmen wird. Irgendwann meinte der Blonde dann, ob sie nicht die Reise fortsetzen sollen. Ein heftiges Nicken kam als Antwort. Es war so stark, das der arme Raion von seinen Platz auf den Rucksack geschleudert wurde. Verwirrt und wütend über das plötzliche Wecken, quiekte er beleidigt seinen Besitzer an, welcher darauf nur den Kopf schief legte und einen entschuldigenden Blick an das Pokemon wandte. Danach sah er zurück zu Luca mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf. Wohin soll es nun überhaupt gehen?