Route 8

Amelie
"Wir haben keine Zeit fünfzig Meter weiter zu laufen! Wir müssen sofort da hoch!" erwiderte Amelie und trat mit ihrem Fuß einige Steine locker, die tonlos im Sand landeten. "Ich sehe es schon vor mir; mein Bild in der Zeitung; darüber die Überschrift: Achtlose Koordinatorin tötet Menschen und oder ihr eigenes Pokemon!" dramatisierte das Mädchen in ihrer Panik und versuchte weiter nach oben zu kommen. Plötzlich regte sich über ihr etwas. Sie verrenkte sich den Nacken, um nach hinauf zu spähen und verlor dabei den Halt. Mit einem Schrei landete sie im hellen Sand, wobei nur ihre Unfähigkeit Steinmauern zu erklettern und der weiche Untergrund sie vor Schaden bewahrten. Dank dem Adrenalin, dass durch ihren Körper schoss, wäre sie wahrscheinlich auch dann noch aufgesprungen, wenn sie tiefer gefallen wäre. "Halt! Stopp! Nicht!" plärrte sie nach oben und hüpfte herum, in der Hoffnung der Mann da oben würde sie sehen und ihr Pokemon nicht runterwerfen. Schnell nahm sie Ariettys Pokeball und versuchte das Traunfugil zurückzurufen, in der Hoffnung die Entfernung wäre nicht zu groß.

Adee ~ Hedwig

In ihrer Besorgnis zornig stellte Adee sich zwischen Amelie und die Felswand, als die, scheinbar äußerst unsportliche, in diesem Moment: Arceus sei Dank, Koordinatorin an dem Erdreich herabfiel, wie eine zerquetschte Fliege, die von einer Klatsche getroffen wurde. "Wenn du so weitermachst, landest du doch noch in der Titelseite, mit der Überschrift "Geisteskranke Koordinatorin stürzt beim Klippenklettern ab!"! Du hast doch keinen Spezialsaft getrunken!" Allerdings schien Amelie sie gar nicht zu bemerken. Toll. Dann müsste sie etwas unternehmen, wenn die Trainerin nicht in der Lage war, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Wie, dass der Pokéballstrahl keine Reichweite von zwanzig Metern hatte! Wie unerwartet! Kurz schickte Adee ein Zögern an Jason, in der Hoffnung, dass dies die Entfernung überbrückte, bevor sie im Höchsttempo den Strand entlangrannte, einen mahnenden Schrei an den Trainet gerichtet ausstieß und in erstaunlichen zwanzig Sekunden die Treppe erreichte, -waren das wirklich fünfzig Meter?-, die gleiche Zeit benötigte, um diese zu besteigen und schließlich, nach weiteren zwanzig Sekunden, oben ankam. Da der Untergrund dort besser zum Laufen war, vermutete sie die benötigte Zeit zu Jason etwas geringer. Jedenfalls posierte hinter ihm ein Trikephalo, ob der Trainer das Pokémon noch in der Habd hatte, konnte sie aufgrund dezenter Kurzsichtigkeit nicht erkennen. Und wie das Mädchen rannte!

Jason

Bei dem plötzlichen Aufschrei einer Person, zuckte der junge Mann ganz fürchterlich zusammen, sodass ihm das lilane Wesen beinahe aus der Hand gefallen wäre. Entsetzt suchten die Augen nach dem Auslöser und fanden ihn bald in einer ihm bekannten Gestalt, die auf ihn zugestürmt kam. Für einen Moment erstarrte der Schwarzhaarige, dann deutete er zitternd mit dem Zeigefinger auf das Mädchen. Ein Zeichen für das Trikephalo, welches sich nun blitzschnell in Bewegung setzte, um der Person entgegen zu schweben. Nachdem dies getan war, baute es sich bedrohlich vor der Gestalt auf.
"K-keinen Schritt weiter!", brüllte das Top4-Mitglied, "o-oder das Traunfugil ist hinüber!"
Der Verstand Jasons wurde von einem wirren Nebel durchzogen... Angst. Doch vor was? Vor dem Mädchen? Vor dem Traunfugil? Vor der Klippe?

Adee ~ Hedwig

Sie hielt wie von einer Notbremse gezogen an, wobei sie Staubpartikel aufwirbelte, die die Szene dramatisch umspielten, während das Mädchen vor dem Trikephalo hielt. Das Mädchen, völlig unbeeindruckt vor dem nur wenig größeren, doch bedrohlich aufragendem Geisterdrache, die dürre Gestalt fixierend, welche in ihrem Angstwahn das Pokémon in den Abgrund stürzen wollte. Sie neigte ihren Kopf leicht, doch nicht in einem Zeichen des Respektes, sondern drohend. Unbewusst verstärkte Hedwig ihre Aura, gab ihr Kraft zum Einschüchtern und Beeinflussen der Umstehenden. Wie ein Schatten lag eine unheilvolle Macht über der Situation, die Augen lagen dunkel, doch schienen warnend zu leuchten, als sagten sie 'Wehe dir.' Als sie sprach, lag eine übernatürliche Überzeugungskraft darin, jedes Wort sprach sie langsam und deutlich, damit der Irre es auch ja verstand. "Gib. Es. Mir." Hinter diesem schlichten Imperativ verbargen sich weitere Aussagen. Unkennbar, doch anwesend in der plötzlichen Macht, die sie verströmte.

Jason

Als das Mädchen plötzlich drohend ihre Stimme hob und ungekannte Kälte den Körper des Schwarzhaarigen hochkroch, zuckte dieser erneut zusammen. Was... was hier nur los?! Selbst Ghost schüttelte mit den drei Köpfen, als wollte es Verwirrung aus seinen Instinkten treiben. Die grünen Iriden des jungen Mannes zuckten wieder zu der Gestalt. Sie war der Auslöser für das Ganze? Wer war sie? Nein... was war sie? Ihr Befehl fand keinen Anklang in seinem Ohr, denn er hörte nichts, außer das Rauschen seines Blutes. Seine Angst hatte sich verstärkt. Er stolperte zwei Schritte zurück.
"H-hau ab!", rief der Kerl in die Richtung des Mädchens.
Wenigstens zog er nun den Arm zurück, sodass das Traunfugil nicht mehr über dem Abgrund baumelte. Dennoch übergab er es noch nicht.

Adee ~ Hedwig

Was für ein Gefühl es war, zu sehen, was sie tun konnte. Welche Macht sie nehmen konnte, wie sie sie einsetzen konnte... Hochmut schlich sich wage in das Gemüt des Mädchens, während es sah, wie sogar der Drache zusammenzuckte und das angeblich so starke Top 4 Mitglied zurückstolperte. Doch gab er trotzdem das Traunfugil nicht zurück... Hatte er nicht gehört?! Scheinbar hatte er zu viel Angst, um Handeln zu können, vielleicht waren seine Sinne vor Furcht versiegelt, rauschten in dieser einen Emotion. Sie war in seinen Augen, nackt und verschlingend und somit war es Jason, Jason, der als erster Mensch von ihren Fähigkeiten erfuhr. Diesmal war es wie ein stummer Impuls, ein reines Gefühl, das befahl, was er tun sollte. Keine Worte bedurfte es, ihr Bestreben zu vermitteln. Er hätte gemordet. GEMORDET! Ein Mörder wäre er! Und sie musste das verhindern, das war ihr Ziel gewesen. Und noch immer sollte das Traunfugil gerettet werden. Doch Hedwig wirkte anders...

Jason

Befehle drangen in den verwirrten Verstand des Schwarzhaarigen. Sie waren fremd. Sie stammten nicht von ihm. Die Kälte durchflutete den Körper des blassen Kerls. Angst schnürte ihm die Kehle zu, ließ ihn im Angesicht des Mädchens erschaudern. Seine Beine fühlten sich weich an und gaben schließlich nach, nachdem er erneut ein paar Schritte rückwärts gemacht hatte, sodass er zu Boden, auf den Rücken, fiel. Schnell rappelte er sich zu einem Sitzliegen auf, das ohmächtige Traunfugil in der zitternden Hand, dann zog er sich mit dem Körper wieder ein kleines Stück weg von der Gestalt. Das Top4-Mitglied, das durch den Dreck kroch. Die fremden Befehle in seinem Schädel verstärkten sich. Was geschah hier nur mit ihm? Unfähig die Angst weiterhin halten zu können, brachen die Emotionen aus ihm heraus. Er biss sich auf die Unterlippe, während die salzigen Tränen in seinen Augen anstiegen und schließlich über die Ränder traten. Sie ergossen sich über sein Gesicht, rannen die feinen Züge seines Antlitz' herab, um schließlich vom Kinn auf die Kleidung zu tropfen. Ein heiseres, verkrampftes Schluchzen drang aus der Kehle des vollkommen verängstigten Kerls.
"H-h-hier.. N-nimm!", rief er, so leise, das man es kaum verstehen konnte, dann warf er das Traunfugil zu dem Mädchen, allerdings so, dass sie es gut auffangen konnte.
Der junge Mann zog sich nun ein weiteres Stück zurück und hob dann die Arme schützend vor das Gesicht. Er zitterte ganz fürchterlich am ganzen Leib.
"Bitte... D-d-du hast jetzt, w-was du wolltest... B-bitte lass mich leben.. Bitte, ich flehe dich an, i-ich will hier noch nicht sterben...", jammerte der Kerl mit ab und zu abbrechender Stimme.
Da war er nun. Der mächtige Tyrann lag heulend im Dreck und flehte ganz erbärmlich um sein Leben.

Adee ~ Hedwig

Wie dieser erbärmliche... -sollte sie ihn wirklich Mann nennen?-, nein, wie dieses erbärmliche Würmchen vor ihr im Staub kroch, war nicht mal mehr mit Schadenfreude zu bedenken. Wo sie doch berechtigt gewesen wäre! Dieses Ding quälte und hatte offenbar keine Skrupel, zu morden. Es zeigte sich kalt im Angesicht von Schmerzen, war es da nicht das Karma, dass es zu dieser Situation gekommen war? Der ach-so-grausame, Gefühlskälte Trainer begann zu heulen wie ein Kleinkind, während er sich, windend vor Angst, im Dreck herumschob. Sein Pokémon machte keine Anstalten, einzugreifen. Verzweifelt war er schließlich das Traunfugil zu ihr und sie fing es behände, bewegte dabei kaum die Hände, von einer Ganzkörperbeegung völlig zu schweigen. Flehte er nun ehrlich um Gnade? Bettelte er um sein Leben? Wie er-
'Stopp.'
'Stopp.'
'Hedwig!'
'Was tust du da?'
'WAS TUST DU DA?!'
Die bedrohliche Ausstrahlung löste sich auf. Die dunklen Augen des Mädchens verloren ihren finsteren, auffordernden Glanz, während ihre Aura wieder für sie verschwand. Und ebenso für die restlichen Anwesenden. Perplex blickte sie langsam zu Trikephalo, zu Traunfugil und zurück zu den Top 4 Mitglied. Was... Was hatte... sie gerade getan? Ein inneres Spiegelbild riss die Augen in Panik auf, vergrub die Hände in den Haaren und schrie Reue hinaus, außen... starrte sie bloß... "Du wolltest morden. Morde nicht. Quäle nicht." Immer noch völlig tranceartig wandte sich Hedwig zum Gehen. Sie musste Amelie ihr Pokémon bringen.

Jason

Dunkelheit erfasste den Schwarzhaarigen, als er seine Sicht unter den eigenen Armen verbarg. Die Angst schien nicht enden zu wollen und so sah er sich bald schon gezwungen, seine erschöpften Kräfte zusammen zu nehmen und zu fliehen. Doch auf einmal verflog die Kälte bevor er irgendetwas davon auch nur ansatzweise getan hatte. Irgendetwas hatte sich geändert... Vorsichtig ließ er die Arme langsam herabsinken und sah zu seinem Peiniger. Das Mädchen... Es... war anders. Auf ihre anschließenden Worte folgte ein Schweigen. Der junge Mann weitete die Augen und schüttelte schließlich perplex den Kopf.
"I-ich.. ich hätte doch.. d-doch nie..", stotterte er vor sich hin, "n-n-niemals wäre ich in der Lage dazu g-gewesen..."
Unbeendete Sätze. Sie waren unfertig... Genau wie das Top4-Mitglied, welches immer noch mit den eigenen Angsterlebnissen zu Kämpfen hatte. Dies wurde deutlich durch das immer wieder währende erbärmliche Schluchzen und Schnaufen. Zudem versiegte auch der Strom an Tränen nicht.
Er hätte es nicht ermordet. Er war zu sowas nicht in der Lage. Nein. Er war kein Mörder. Er war keiner.

Amelie
Die schwarzhaarige Koordinatorin wollte sich an Hedwig wenden um dieser ihre Panik mitzuteilen, allerdings war das größere Mädchen verschwunden. Verwirrt sah Amelie sich um und entdeckte Hedwig schließlich über sich, wie sie auf dem fremden Mann zu rannte wie ein Rattfratz das Ruckzuckhieb einsetzte. Wie war sie da hoch gekommen? Amelie entschied sich dieses Rätsel später zu lösen und starrte angespannt nach oben. Sollte sie ihrer Freundin folgen und beistehen? Aber was wenn der Mann Traunfugil doch noch nach unten warf? Dann musste es schließlich jemand auffangen. Und was wenn er Hedwig nach unten warf? Das wäre dann ein Problem. Nach einer Weile verschwand Traunfugil hinter dem Klippenrand, sodass Amelie nicht mehr sehen konnte, was sich über ihr abspielte. Zumindest schrie Hedwig nicht nach Hilfe, das war positiv. Außer der Mann erdrosselte sie gerade. Dann wäre es negativ. Aber wenn sie jetzt zur Rettung eilte würde sie sowieso nicht rechtzeitig ankommen, denn die Treppen waren so schrecklich weit weg, also entschied Amelie sich dazu abzuwarten was geschehen würde.

Adee ~ Hedwig

Die letzten gestammelten Worte, bevor sie die Treppe hinunterschwankte, hörte sie schon gar nicht mehr. Schritt, Schritt, Schritt. Die Treppe besaß breite Stufen und so waren es einhundertdreizwanzig Mal, die sie den Fuß nach unten bewegte. Sie zählte nicht. Aber am Ursprung der Treppe wusste sie es. Mechanisch wurde der Kopf in Richtung Amelie gewandt, die fünfzig Meter weiter am Strand gammelte. Der Adrenalinsprint und der Einsatz der Fähigkeiten forderten in diesem Moment den Tribut in Form bestialischer Kopfschmerzen. Der Blick rauschte zum Rucksack. Dort waren Schmerztabletten. Es war der Schauspieler, der schließlich eine Hand hob und sich durch die Haare fuhr, als würde er schlechte Gedanken vertreiben, einen neutralen Gesichtsausdruck aufsetzte und anfing zu joggen, um die Andere schneller zu erreichen. Der Autopilot.

Wilde Pokémon (Die anderen Lin-Fu sind bestimmt über alle Berge... xD)

(soll jmd anders spielen, bin bis Montag nur am handy vertreten^^')

Amelie
Endlich nahm das nervös umherblickende Mädchen eine Bewegung wahr und entdeckte Hedwig die steinerne Treppe hinunterspringen. Da Amelie auch Traunfugil in ihren Armen ausmachen konnte, lief sie der tapferen Retterin entgegen. "Hedwig, yay!" meinte Amlie fröhlich, als sie einander erreichten und nahm Hedwig vorsichtig das bewusstlose Geistpokemon ab. "Arme Arietty....gab es da oben Streit?" erkundigte sie sich und sah in ihrer Tasche nach, ob sie ein Heilitem dabei hatte. Da Hedwig unverletzt schien, war der im Wind baumelte Körper wohl vernünftig gewesen. Und sie hatte sich so gestresst!

Adee ~ Hedwig

Wieder ein Kopfschütteln, da kam Amelie fröhlich angaloppiert. Aletheia, die spürte, dass etwas nicht stimmte, befreite sich aus ihrem Behältnis und näherte sich zusammen mit der viel zu fröhlichen Koordinatorin. Die Zweifel auf später verschiebend, klärte Adee ihren Blick und übergab das Traunfugil vorsichtig, während sie einen Augenblick lang an der Geschichte feilte. "Das da oben war Jason, das Top 4 Mitglied höchstpersönlich und wollte aus einer Kurzschlusshandlung Arietty umbringen. Durch meine überzeugende Art habe ich ihn und sein Trikephalo überreden können, mir Arietty zu geben." Während Adee so fröhlich vor sich hin plauderte, beugte sie sich zu ihrem Rucksack, holte das Päckchen mit Schmerztabletten und eine Wasserflasche raus und schluckte eine mit immenser Spülung durch Diwasserstoffmonoxid. Nebenbei warf sie noch einen bedeutenden Blick zu Aletheia, und bedeutete ihr, doch im Meer zu baden, als beides wieder eingepackt war. "Hast du noch Heilung? Sonst kann ich dir eine Sinelbeere geben."

Wilde(s) Pokémon

Ein Lin-Fu begutachtete die Gegend unsicher und wirkte recht verloren. Seine zwei Freunde schienen wie vom Erdboden verschluckt, da war es egal, wie genau das Kampfpokémon die Gegend inspizierte. Es konnte die beiden einfach nicht finden!
Die wieselartige Kreatur war eher jemand der verschlossenen Sorte, dem es schwer fiel, auf andere zu zu gehen. Da war es ein wahres Wunder, dass es mal mit anderen Pokémon spielte, anstatt das Meer anzustarren.

Lin-Fu, Konzentrator, weiblich: Pfund, Meditation, Scanner

Chii [30.12.15]

Seltsame Melodien vor sich hinsummend begutachtete Chii die Route. Hier war sie doch schon einmal gewesen! Sie hatte erneut die Routen verwechselt, verdammt ..
Hatte sie nun den kürzeren oder den längeren Weg erwischt? Das war hier die Frage!
Während sie die Route entlang schritt, waren ihre grauen Iriden die meiste Zeit auf das Meer gerichtet, so dass sie beinahe über irgendwas stolperte.
Erneut musste sie die Geolinkhöhle durchqueren, wie Chii feststellen musste. Neeeeein!

---> Geolinkhöhle

Camille

---> Relievera City

Diese Route am Meer hatte etwas beruhigendes. Camille hatte sich bewusst für den Weg über über die Klippe entschieden; Mit High-Heels am Stand zu laufen war ihr doch etwas zu wagemutig. Ihre Idylle wurde aber bald von einem Schluchzen auf den Klippen unterbrochen, dessen Quelle sie schnell ausgemacht hatte. Camille traute ihren Augen nicht: Ein paar Meter weiter entfernt, neben einem bedrohlichen Trikephalo, lag Jason, der Drachentrainer der Kalos Top 4, Rotz und Wasser heulend auf der Klippe. "Ähm, hallo," setzte die Arenaleiterin an, etwas überfordert von der Situation, "Ist... alles in Ordnung, Herzchen?" Sie wollte ihm fast schon den Rücken tätscheln, entschied sich aber, wegen des Trikephalos, dann doch dagegen.

Jason

Der Peiniger des jungen Mannes verschwand schließlich und ließ den Gedemütigten allein in seiner Schande zurück. Das Pokémon des Trainers sah dem Mädchen nur nach und blickte dann zu dem Schwarzhaarigen. Seine Seelenspiegel waren leer und ausdruckslos, als könnte es nichts fühlen. Doch dies anzunehmen war falsch. Hinter den kalten Iriden schien sich etwas ganz anderes zu verbergen... Moment. Hah. Erst bekam Jason Angst vor einem kleinen Kind und jetzt vor Ghost? Wie lächerlich. Er schnaufte einmal aus. Plötzlich ertönte eine Stimme hinter ihm. Verdammt. Er hatte seine Sinne doch noch gar nicht wieder zusammengesucht. Zudem musste nicht noch eine Person seine Schwäche sehen!
"Äh... äh", kams da geistreich aus dem Mund des Blassen gesprochen, ehe er versuchte, die Tränen aus seinem Gesicht zu wischen, plötzlich hielt er jedoch inne, "moment. Hast Du mich gerade 'Herzchen' genannt?"
Wer zum Teufel war das? Der Schwarzhaarige sah über seine Schulter zu der vermeintlich fremden Person und erblickte - eine erwachsene Dame. Und nicht nur irgendeine. Es war Camille, die Arenaleiterin von Illumina City.

Camille

Irgendetwas schien Jason passiert zu sein und nicht unbedingt etwas schönes, so fertig und verheult wie er aussah. Als er dann wieder etwas zu sich kam, entgegnete Camille: "Ja. Hast du ein Problem damit, Herzchen?" Egal ob Top 4 oder nervtötender Anfänger, blöd anmachen ließ sie sich sicher von niemanden. Auch ihre Furcht vor dem Trikephalo schrumpfte ein wenig, wenn sie auch immer noch ein paar Meter Respektsabstand hielt.

Jason

Da schoben sich die schwarzen Augenbrauen des Top4-Mitgliedes zusammen, während es Camille ansah. Jason stützte sich mit der Hand auf, um schließlich wieder mit einem kräftigen Ruck auf die Beine zu kommen - er wollte nicht länger auf dem Boden sitzen. Vielleicht war er jedoch dabei etwas zu voreilig gewesen, denn er wankte kurz und musste sich den bleichen Schädel halten, da bestialische Kopfschmerzen diesen gerade befielen. Dann wandte er sich Camille zu.
"Sehe ich für Dich etwa aus wie ein 'Herzchen'?", fragte er, sogar leicht knurrig.
Von einer höflichen Anrede schien er noch nie etwas gehört zu haben.

Camille

Trotzig hob die Arenaleiterin das Kinn. Das so ein Flegel einen höheren Rang innehatte als sie... unvorstellbar. Leider schienen gute Fähigkeiten als Trainer nicht unbedingt mit guten Manieren einherzugehen. "Natürlich Herzchen," erwiderte sie trotzig, um den Jungen aufzuziehen, "Weißt du, Herzchen, es ist eben meine Art Leuten Spitznamen zu geben, Herzchen. Und Herzchen, als ich dich da so auf dem Boden liegen sah, da dachte ich mir, der da sieht doch wie ein Herzchen aus. Oder findest du nicht, Herzchen?" Sie hatte zwar das Gefühl, das sie einen Kampf verlieren würde, sollte es wirklich darauf hinauslaufen, aber durchgehen lassen konnte sie diesem Rotzlöffel sein Verhalten auf keinen Fall.

Jason

Diese Frau verwendete das Wort 'Herzchen' entschieden zu oft. Und bei der vollkommen falschen Person. Jason rieb sich angestrengt die Nasenwurzel während Camille ihre Rede über besagten Spitznamen hielt. Der heutige Tag brachte auch nur Schlechtes für ihn.
"Spar Dir diesen Namen oder-", der Schwarzhaarige sah so verheult wie er nunmal momentan war nicht wirklich bedrohlich aus - und außerdem fiel ihm keine entsprechende Warnung ein, um seinen Satz zu beenden.
Eine unvollendete Drohung würde wahrscheinlich eher nicht dafür sorgen, dass Camille den Spitznamen ließ. Der Blick des jungen Mannes huschte zu Trikephalo, welches ohne jegliche Regung einfach nur vor sich hin schwebte und die beiden ansah.

Camille

"Sonst was, Herzchen?" Als das Top 4 Mitglied zu seinem Trikephalo sah, zuckte Camilles Hand reflexartig zu Shadows Pokeball. Ihr Gengar war das stärkste Pokemon das sie besaß. Freilich konnte es nicht mit einem Top 4 Pokemon mithalten, aber vielleicht könnte es Trikephalo so lange in Schach halten, dass Camille abhauen konnte, wenn es hart auf hart kam. "Du drohst mir also?" fragte Camille, die sichtlich verärgert war, "Du drohst mir? Nachdem ich dich gefragt habe ob es dir gut geht, oder ob ich dir helfen kann, drohst du mir? Ich glaube du brauchst mal jemanden der dir ordentlich Manieren beibringt, du Flegel." Nun sprach Camille zwar ebenfalls leere Drohungen aus, aber dieses Verhalten würde sie sich nicht gefallen lassen.

Jason

Sonst was... Gute Frage. Ehrlich gesagt traute Jason dem eigenen Trikephalo nicht mehr so wirklich und würde es nicht als Drohung verwenden. Nein, sein leerer Blick bereitete ihm mittlerweile sogar einen kalten Schauer, der sich über seinen Rücken zog. Immerhin hätte der Drache ihn fast sterben lassen... Vertrauenswürdig war das nicht. Was wohl in dem Schädel des Pokémons vor sich ging? Nunja, das Top4-Mitglied richtete seine Konzentration wieder auf die Arenaleiterin vor ihm.
"Achja, wer sollte dieser jemand sein? Und wie will er mir Manieren beibringen?", knurrte er nur fragend.
Natürlich erwartete er keine Antwort, nein, was sollte die Frau auch sagen?

Camille

Die Arenaleiterin atmete einmal tief durch bevor sie weitersprach: "Mangels Möglichkeiten, wie wärs mit mir?" Sie wusste, sie konnte sowieso nicht wieder zurückrudern. Also musste sie das Beste aus der Situation machen, in die sie sich manövriert hatte. Mit einer schnellen Bewegung löste sie Shadows Pokeball aus seiner Halterung und entließ das Gengar aus dessen Ball. 'Das könnte jetzt unschön werden,' dachte sie, als das Geisterpokemon Jason mit einem breiten Grinsen begrüßte. 'Eigentlich mag ich ja starke Gegner, aber ob ein angepisstes Top 4 Mitglied da so eine gute Wahl ist...'

Jason

Camille wollte ihm Manieren beibringen? Ha, dass er nicht lachte! Als das Gengar der Arenaleiterin auf den Plan trat, zog der junge Mann skeptisch eine der schwarzen Augenbrauen nach oben. Demonstrativ verschränkte er die Arme vor der Brust und reckte das Kinn leicht.
"Zeig mir doch mal deine acht Orden, Herausforderer", sprach er mit langsamer und provokanter Stimme.
Er führte keine Kämpfe gegen unwürdige Trainer. Selbst wenn diese ihn reizten. Die Regeln der Liga sahen zudem vor, dass ein Herausforderer acht Orden haben musste. Und eines war sicher - so viele hatte Camille garantiert nicht. Jedenfalls würde es ihn andernfalls schwer wundern.

Camille

Die Reaktion ihres Gegenübers kam für Camille so überraschend, das sie laut auflachte. "Hat da etwa jemand Angst und versteckt sich jetzt hinter Formalitäten?" Sie wusste, den Jungen noch weiter zu provozieren war wahrscheinlich unklug, aber inzwischen war ihr das so ziemlich egal. Sie glaubte inzwischen, hinter dem großspurigen Gehabe steckte doch nur größtenteils heiße Luft. "Nur das du es weißt, ich habe weit mehr als acht Orden bei mir, nur eben immer die selben. Wovon ich übrigens bezweifle, das du schon einen besitzt, aber sei's drum." Mit erhobenem Kinn stolzierte sie langsam an Jason vorbei, ohne ihn dabei anzusehen. "Komm Shadow, wenn das große Top 4 Mitglied sich vor einem Kampf fürchtet, dann lassen wir ihn doch einfach weiterheulen." Ihr Gengar gab ein lautes Lachen von sich und folgte ihr schließlich über die Klippe.