Anzahl der Beiträge : 1351 Pokepunkte : 35 Anmeldedatum : 09.12.13 Alter : 27 Ort : Der Wald der Träume
Thema: Das Ende eines Lebens 04/12/16, 09:38 am
Um ein kleines Vorwort zu schreiben: Einige von euch wissen vielleicht (vielleicht auch nicht), dass ich seit nunmehr drei Jahren den leistungskurs Deutsch belege. Und was macht man da? Richtig! Texte analysieren und sich fragen, ob der Autor das echt so gemeint hat, wie unsere Lehrerin das von uns hören will. Und was macht man als angehender Autor? Richtig! Man schreibt selbst einen Text, denkt sich teilweise was dabei, vielleicht auch nicht, und gibt ihn Leuten zur Analyse. Ich gebe euch also gleich hier unten das Ende einer Geschichte, die ich schreibe. Es wäre echt cool, wenn ihr Analysen verfassen könntet, am besten hier einfach als Antwort. Ich bine infach neugierig, was ihr euch so denkt, was ich mir gedacht habe. und keine Scheu, wenn ihr seltsames Zeug analysiert, was 'nicht stimmen kann'. Ich interpretiere einen hübschen Blumenstrauß als Todesomen :D So, tobt euch aus, ich bin neugierig, was ich mir dabei gedacht habe, als ich den Text schrieb :P
Das Ende eines Lebens:
Der junge Mann starrte auf den See vor ihm. Die bank, auf welcher er saß, war kalt, obwohl es Sommer war. Zu seinen Füßen lag eine Sporttasche, sie schien gefüllt zu sein. "Es tut mir leid, ich habe versagt.", murmelte er. Zu wem er sprach, war unklar, ob nun zu der Tasche, zum See, zu sich selbst oder zu jemandem, der in seiner Nähe stand. Er kannte und sah seine Umgebung nicht, die weite Blumenwiese hinter ihm; den Wald dort herum; die Futterkrippe für die Waldtiere, seltsamerweise genau in der Mitte der Wiese; das kleine Steg rechts vor ihm, der ein wenig in den großen See hinein ragte. Ein Seil hing an einem Ring, welcher in das Holz eingelassen war, das lose Ende verschwand nutzlose irgendwo im Wasser. Ein Boot war jedoch nirgendwo zu sehen, es war noch nie hier gewesen. "Ich hatte versprochen, dich zu retten, dafür zu sorgen, dass das Kind dich nicht tötet. Und nun bist du weg.", fuhr er nach wenigen Sekunden fort, seinen Blick auf den See gerichtet. Der Wind wurde stärker, vorher war er nur eine leichte Brise gewesen. Die Bäume und Gräser rauschten, von irgendwo her drangen Töne, als würde eine Frau singen. Es war kein fröhliches Lied, doch auch nicht traurig. Er schloss die Augen, die Melodie, welche er hörte, war ihr Lieblingslied gewesen. Fragen durchschwirrten seinen Kopf. Hatte sein Namensvetter damals auch so viele Probleme gehabt? Sie hatten ebenso eine Reise unternommen... war sie auch so hart gewesen? Er bemerkte, dass das leise Lied zu einem Wimmern geworden war und saß wieder in der Realität. Die Bäume rauschten in ihrem eigenen Lied, der See schlug Wellen und ein kleines Holzstück tauchte aus der Dunkelheit auf, an ihm war das lose Ende des Seiles gebunden. Der sah zur Tasche und öffnete sie. Das Heu raschelte leise, als sich das Kind darin bewegte. "Du hast sie verändert... aber du bist unschuldig. Es gibt keine Jungfrau Maria mehr... und doch bleibt sie für immer jungfräulich. Komm mein Kleiner, ich kümmere mich um dich, damit du dieser verdammten Welt den Frieden bringen kannst.", sprach er und nahm das Kind aus der Tasche und auf seinen Arm, das Kind, welches Frieden und Hoffnung bringen sollte und gleichzeitig das Ende eines Lebens war.