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ADLAI MOOREN  // First Post #A1


Mit geschlossenen Augen saß Adlai auf einer Bank, der einzigen Sitzgelegenheit in der Umkleidekabine, stützte die Ellbogen auf die Knie und den Kopf auf die Hände, als er erschöpft den kurz angehaltenen Atem entließ. Der Körper, der für seine gerade Haltung bekannt war, erschlaffte dabei; Der Schädel drückte mit der Stirn penetrant gegen die Handinnenfläche seiner Rechten, der andere Arm fiel wie leblos neben ihn und erzeugte mit dem Kunststoff der Bank ein dumpfes Geräusch. Der sachte Schmerz ließ Adlai den Kopf langsam heben, gequält mit dem krummen Rücken. Würde er aufstehen, käme ein leichter Schwindel über ihn, ein Zeichen seines zeitweise zu niedrigen Blutdrucks, er würde sich ein neues T-Shirt über das schwarze Unterhemd ziehen, das er momentan trug, da das alte trocknen musste und die Schuhe überstreifen. Er tat es, lehnte sich bei seiner Schwäche leicht gegen das raue Material der Kabinenwand, öffnete die Augen, um zu prüfen, ob der Inhalt seines Rucksacks vollständig war. Beendet mit der Inspektion nahm er sein Gepäck sowie das Handtuch, das er sich von der Anleihe gegeben lassen hatte, vom Haken und öffnete den Riegel der Tür. Die Schritte waren fast lautlos, so behutsam trafen die Sohlen den Boden. Wenn sich der Vorhang öffnete, musste er wieder voller Energie sein, denn die Bühne lebte und erinnerte sich. So straffte sich die Haltung doch noch, Rücken gerade, strammer Schritt, Schultern nach hinten, Kopf hoch, Adlais Lider öffneten sich ganz und er begrüßte die Anleihefrau mit wachem Blick, derweil wurde das Handtuch übergeben. "Einen schönen Tag noch." Entschlossen packte der Junge die kalte, von fremdem Schweiß befeuchtete Türklinke, dessen Tür ihn von der Lobby trennte. Sie war gut geölt und öffnete sich somit ohne unangenehme Nebengeräusche. Der bekannteste Bereich des Pokémon-Centers beinhaltete ausschließlich ein paar Touristen, die auf einem der größeren Tische Kalos' Karte ausgebreitet hatten. Offenbar besprachen sie ihr weiteres Vorgehen. Adlai wandte sich zu der allseits beliebten Krankenschwester, genannt Joy, die ihm eilig zunickte und ein Schubfach der Theke öffnete. "Vielen Dank für die Gastfreundschaft", meinte er höflich und nahm die rotweiße Kapsel entgegen, welche Joy ihm nickend hinhielt. "Aber immer gerne doch! Zu jeder Zeit!", antwortete die Frau mit einem Lächeln, das ihre Augen erreichte und hob die Linke zu einem Abschiedsgruß. Adlai wandte sich von der Schwester ab, um den Weg in die Stadt antreten zu können. Nach drei Tagen Ruh wieder Wanderschaft.

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