Frescora

Ein 1vs1-Kampf also. Zuerst dachte ich darüber nach, Naito für mich kämpfen zu lassen, doch dann entschied ich mich für Bamelin. Das Wiesel hatte immerhin noch keinerlei Kampferfahrung und das sollte ich so langsam mal ändern. Ich schnappte mir Bamelins Ball und ließ es heraus. Das orange Wiesel sah zuerst mich an, dann sah es zu dem Dusselgurr und schließlich wieder zu mir, ihre Augen waren dabei immer größer geworden. Ich ging in die Hocke um ungefähr mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Wir werden jetzt kämpfen, aber mach dir keine Sorgen! Du musst nur auf mich hören, dann wird schon alles gut gehen.“ Auch wenn sie nicht wirklich überzeugt wirkte, nickte sie und wand sich dem Gegner zu. „Ruckzuckhieb, los!“, rief ich und das Wasserwiesl preschte los.

Bamelin schaffte es nur die Taube zu streifen, ehe sich diese in die Luft begab und begann, stark mit den Flügeln zu flattern um so Wind zu erzeugen. Als dieser Bamelin erfasste, duckte sich das Wiesel reflexartig und stemmte die Pfoten in den Boden, um nicht davon geweht zu werden, doch besonders gut bewegen konnte sie sich dennoch nicht. „Heuler, bring es aus der Fassung!“, befahl ich und das Bamelin öffnete ihrem Mund und ließ hohe Schreie entweichen.

Dank des Heulers hielt die Taube in ihrer Bewegung inne, nur um im nächsten Moment ebenfalls Heuler einzusetzen, allerdings ohne einen Befehl seitens des Trainers. Doch dieser schaltete sie wieder dazu und befahl als nächstes eine Kombination aus Silberblick und Ruckzuckhieb. Als das Dusselgurr auf das Wiesel hinabsauste, wirkte letzteres wie erstarrt. „Bamelin, weg da!“, rief ich, doch sie regierte nicht und sah der Taube mit großen Augen entgegen, erst als das Dusselgurr sie fast erreicht hatte, fing sie sich zu verschoss einen plötzlichen Wasserstrahl aus ihrem Maul um sich zu wehren.

Nachdem Bamelin mit Aquaknarre einen Treffer gelandet hatte, revanchierte sich das Dusselgurr mit Windschnitt. Die hellblaue Sichel fegte meine Partnerin von den Füßen und ließ sie strauchelnd wieder aufkommen. Sie schien ziemlich erschöpft zu sein und keuchte schwer. „Ultraschall!“, befahl ich als nächstes und sie sprang in die Luft, holte mit dem Schweif und schlug diesen schnell zur Seite, sodass eine weiße Sichel auf die Taube zuflog.

Ich hinterfragte die Psyche des Taubenpokémon einfach mal nicht, so aggressiv wie es kämpfte, war da sicherlich mal etwas schief gelaufen. So setzte es noch einen letzten Windstoß´ein, der Bamelin noch ein letztes Mal von den Füßen riss und das Wiesel zeitgleich mit der Taube kampfunfähig auf dem Boden aufkommen ließ. Ein Unentschieden also. Ich holte Bamelin zurück und steckte ihren Ball an. „Guter Kampf“, meinte ich zu Endorel, als ich über das nicht vorhandene Kampffeld auf ihn zu schlenderte.

„Danke“, erwiderte ich auf das Kompliment des anderen, mich innerlich mahnend später auch unbedingt Bamelin mal zu loben. Auch Rayu kam wieder dazu und lobte mich für das Unentschieden. „Er hat eine Verletzung an den Stimmbändern und am Mund“, erläuterte ich auf die Frage des anderen hin Rayus Stummheit.

Ich nickte Rayu zu und meinte dann zu Endorel: „Ich denke, dass wir dann weiter reisen. Danke für den Kampf auf jeden Fall, vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“ Dann wand ich mich meinem Reisegefährten zu: „Wie wäre es, wenn wir einen Abstecher ins Center machen? Dann kann ich Bamelin heilen lassen und wir können mal schauen, wo wir hin wollen.“

Gerade noch hatte ich den Vorschlag gemacht, da war Rayu auch schon weiter. Einen kurzen Moment sah ich ihm schmunzelnd hinterher, oh man, er war schon ein Kaliber für sich und in so einen hatte ich mich verguckt. Na, da konnte man jetzt wohl nichts mehr dran ändern. Mit einem Schulterzucken folgte ich ihm ins Center.

tbc: Pokémon Center

Nao

#42

Quinn hatte sich mit dem Vorschlag, sich später im Center wieder zu treffen, verabschiedet und war in der Hallo mit dem Kuppeldach verschwunden. Ich hatte mich gerade auf den Weg in besagtes Gebäude machen wollen, da erregte eine Konversation meine Aufmerksamkeit, oder eher eine Person die an dieser teilnahm, zumindest mehr oder weniger. Ein großer schwarzhaariger Junge der einen Mundschutz trug und kein einziges Wort sprach, er schien stumm zu sein. Woran das wohl lag? Die beiden anderen, ein recht kleiner Junge mit blonden Haaren und ein anderer Junge mit silbernem Haar, entschieden sich währenddessen dazu einen Kampf auszutragen. Auf der Seite des Blonden kämpfte ein Bamelin und auf der des Silberhaarigen ein recht aggressiv wirkendes Dusselgurr. Um mir ein besseres Bild von der Kampfkraft der Kaloser zu machen, beobachtete ich den Kampf und kam schließlich zu dem Schluss, dass sie wohl nicht allzu viel drauf hatten. Ich hatte zumindest mehr erwartet. Der Blonde und der Schwarzhaarige verabschiedeten sich und gingen ins Center, nun würde ich da sicherlich nicht hingehen. Ich wollte nicht wie ein Stalker wirken und die beiden verfolgen, also entschied ich mich dazu, noch ein wenig durch die Stadt zu schlendern, An'ei dicht an meiner Seite.

Luca

cf: Center

Immer noch, und diese Tatsache würde sich so schnell auch nicht wieder ändern, empfand ich Frescora als sehr kalte, unangenehme Stadt. Sie wirkte so... tot. Umso glücklicher war ich darüber, sie endlich verlassen zu können. Bamelin saß immer noch auf meiner Schulter und gab einen entzückten Quitschlaut von sich, als wir das Tor zur nächsten Route durchquerten.

tbc: Route 15

Nao

#43

Plötzlich zupfte etwas an meinem Mantel. Ich ließ meinen Blick an mir herunter wandern bis ich ein Pokémon ausmachen konnte, welches mir unbekannt war. Seinem Aussehen nach zu urteilen lebte es eher in kühlen Regionen, was wohl auch erklärte, warum ich es nicht kannte. In Orre wäre es wohl einfach geschmolzen. „Was willst du denn?“, fragte ich es genervt und An'ei knurrte den Baum mit gefletschten Zähnen an.

Nao

#44

Dass ein Pokémon neu gefangen war, war noch lange keine Entschuldigung dafür, dass es nicht erzogen war. Sollte man seine Pokémon halt in den Bällen lassen, wenn sie keine Manieren hatten, Jisou ließ ich aus diesem Grund immerhin auch in seinem Ball. An'ei hörte auf jedes Wort, welches ich von mir gab, perfekt. So senkte es auch den Kopf und verstummte sofort, als ich ein scharfes „Still An'ei!“ von mir gab. In geduckter Haltung stellte es sich hinter mich. Dann wand ich mich an den Fremden: „Erzieh' deine Pokémon besser, nicht nur für die Leute, die von ihnen belästigt werden, sondern auch für dich. Ich hätte dein... deinen Baum problemlos stehlen können, so bereitwillig wie es auf mich zugekommen ist.“ Wäre ich jetzt noch in Orre gewesen, hätte ich das wohl auch einfach getan, da scherte es keinen, wenn du ein Pokémon stahlst.