Fluxia City

Iven

Die Fäden entflammten in wenigen Atemzügen und Iven dachte dabei drüber nach, wie dieses prächtige Feuer Amelia gefallen hätte. Sie mochte Lagerfeuer. Dem, dem die Flammen gar nicht gefielen, war Galapaflos, welcher zwar nicht so viel abbekam, weil er sich in seinem Panzer zurückgezogen hatte, doch die Hitze stieg auch zu ihm hinein, erfüllte seine Nasenlöcher und Atemwege und ließ ihn kräftig husten. Eine Weile blieb er noch versteckt, ehe er glaubte, in Sicherheit zu sein, dann bewegte sich das schildkrötenartige Wesen aus seinem Versteck hinaus und der Blick lag sofort auf seinem Gegner. Schäden hatte es durch den Angriff genommen, allerdings nicht zu verheerende, dennoch schwankte das Galapflos schon leicht.
"Aquaknarre", kam es dann von dem blonden Riesen.
Sein Pokémon sah kurz zu ihm hoch, nickte und sammelte dann Wassermassen in seinem Mund an. Mit der fleischfarbenden Zunge formte das Wesen diese. Dann öffnete es das Maul und schleuderte einen blauen Ball, bestehend aus Wasser, auf seinen Gegner.

Ilias
Die Kugel aus Wasser bewegte sich zügig über den Austragungsort, und traf das Ignivor mit einem leisen Zischen, dem eine kleine Dampfwolke folgte. Amon schien über die Hochdruck-Dusche wenig erfreut, und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. "Alles okay Amon?", rief Ilias seinem Käferpokemon zu. "Versuchen wir es nochmal mit Glut!" Wie befohlen schleuderte das Sonnenpokemon eine neue Salve glühender und brennender Brocken in Richtung der Schildkröte.

Iven

Mit großen wissenden Augen und wachsendem Stolz in der Brust beobachtete die schwarz-blaue Schildkröte die glitzernde Wasserkugel, welche seinen Gegner nicht verfehlte sondern ordentlich traf. Doch das gegnerische Pokémon fackelte nicht lange und ehe sich Galapflos versah, kam eine laut knisternde Flamme auf es zu geschossen. Die Gliedmaßen wollten sich ruckhaftig bewegen und zur Seite ausweichen, doch der Körper war zu schwer. Das schildkrötenartige Wesen jaulte laut auf, dann brach es zusammen, als der Schmerz durch seine Brust zuckte.
Iven beobachtete das Geschehen seelenruhig, er hatte die schnelle Flamme auch nicht kommen sehen und als Galapflos besiegt wurde, kratzte er sich nur am Hals. Dann holte er den Pokéball heraus, betätigte den Knopf in der Mitte und rief damit das Wesen zurück in sein Gefäß. Als er fertig war, drehte sich der Riese zu seinem Herrn herum.
"Ich bin untröstlich für meine Niederlage, Endorel."

Endorel
In aller Stille hatte ich den Kampf beobachtet und ich musste sagen; es war offensichtlich dass beide nicht viel Erfahrung in Kämpfe haben. An manchen Stellen im Kampf hätte ich wirklich meine Hand gegen die Stirn schlagen können. Aber ok, hatte ich etwas anderes erwartet? Nicht wirklich. Auch Fuzzle war während des Kampfes wieder aus seinen Traumland entglitten und fiel vor lautem lachen von meiner Schulter. Er fing sich knapp vorm Boden und flog ohne zu zögern zurück zu meiner Schulter. Das Dusselgurr konnte einfach nicht glauben dass ein Trainer sein Pokemon so schlecht steuern kann. Als dann der Kampf endlich ein Ende fand und Iven sich für seine Niederlage bei mir entschuldigt hatte, schwankte ich meinen Blick durch die verschommende Gegend.
>>Es ist nicht schlimm, Iven. Doch wir werden unbedingt dich im Kampf trainieren müssen<<, meinte ich zu den Riesen und ging zu Ilias. Nachdem ich nah genug dran war um mindestens sein Gesicht klar zu sehen, fixierte ich mein Schlangenauge auf seine und nickte knapp.
>>Du hast wohl gewonnen. Dann komm, werden wir dir beim Einkaufen helfen<<, sagte ich mit kühler Stimme und wendete mich dann vollkommen von den beiden ab. Nun gut, wo war nochmal der Supermarkt?

Ilias
Ilias war selbst ein wenig überrascht als das Wasser und Gestein Pokemon durch eine Feuer Attacke auf die Bretter ging. Allerdings verdrängte der Freudentaumel des Siegs schnell jegliche Verwunderung, allerdings keinerlei Hunger. Daher war Ilias ganz begeistert als der Junge, anscheinend Endorel, sich umwandte und Anstalten machte in Richtung eines Ladens aufzubrechen. Schnell rief er Amon in den Pokeball zurück, für Pflege würde später Zeit sein müssen. "Danke das ihr mir helft etwas einzukaufen.", sagte er mehr zu Iven und etwas zu sich selbst, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen: "Ich finde diese Geschäfte furchtbar."

Iven

Als der Herr des blonden Riesen anmerkte, dass es nicht schlimm sei, dass er verloren habe und sie unbedingt trainieren sollten, nickte Iven nur. Er sagte nichts weiter dazu, sondern folgte Endorel nur. Wobei er sich nocheinmal umdrehte, um zu sehen, ob Ilias hinterherkam. Iven starrte schweigsam in der Gegend herum. Die Niederlage machte ihm nichts aus und nun bei einem Einkauf helfen zu müssen, ging ihm auch nicht gegen den Strich. Warum sollte es auch?

Endorel
Etwas verloren ging ich durch die Straßen von Fluxia City, mein Kopf rapid die Richtungen ändernd. Natürlich war es egal wohin ich sah, immer würde mich nur ein verschwommendes Bild begrüßen. Ich blickte mich noch einmal um und wandte mich dann wieder an Iven. Ruhig wartete ich auf die beiden und sagte dann; >>Iven, halte Ausschau nach einen Supermarkt hier in der Nähe und führe dann mich und Ilias hin<<, befahl ich den Riesen und gesellte mich dann neben Ilias. Es wäre wirklich am besten wenn ich Iven uns führen ließ. Meine Sehstärke würde uns nirgendwo hinbringen.

Iven

Auf den Befehl seines Herrn hin, nickte der Grünäugige kurz. Dann ging er ein paar Schritte vorran und sah sich um. Auf den ersten Blick war kein Supermarkt in Sicht, allerdings... Die Iriden erspähten sobald eine alte Frau mit grauem Haar, die zwei große Einkaufstüten schleppte. Iven folgte dem Weg, aus dem die Dame gekommen sein musste, zuerst nur mit den Augen, ehe er sich in Bewegung setzte und die Richtung marschierte. Und tatsächlich: Anfangs war es nur eine kleine Gasse, doch zum Ende hin, hatte diese sich geweitet und offenbarte einen großen Supermarkt, aus dessen Eingangstür die Menschen beinahe panisch hinein- und wieder hinaus stürmten.

Ilias
Das Ungetüm von einem Supermarkt auf den Iven sie zuführte, ließ Ilias ehrfürchtig erschaudern. Alleine hätte er sich nicht bis auf 15 Meter an den Konsumpalast der Superlative herangetraut, und auch jetzt musste er Fluchtreflexe panisch unterdrücken, er wollte sich vor den anderen beiden nicht mit seinem unzivilisierten Verhalten blamieren. Er wünschte sich er könnte Amon im Arm halten, allerdings war er schlau genug zu wissen das ihn das in eine lebende Fackel verwandeln würde. Also stiefelte er nur stumm und verängstigt dem großen Jungen hinterher.

Endorel
Iven scheint wohl einen Supermarkt gefunden zu haben. Zuerst war ich verwirrt als er uns in einer kleinen Gasse führte, doch ich sagte nix. Immerhin konnte Iven mehr von der Umgebung erkennen als ich. Und wirklich befand sich am Ende der Gasse ein riesiger Supermarkt, so riesig dass ich eine verschommende Form sogar zuordnen konnte. Tausende von Menschen rannten rein und raus, schupsten andere sogar das den Weg nur um als erstes durch die viel zu kleinen Türen zu kommen. Ein schreckliches Verhalten. Es erinnerte mich leicht an eine Konzerthalle. Vor der großen Vorführung rannten manche Menschen genauso irre durch die Eingänge. Leider schien das ja heutzutage schon ein normales Verhalten zu sein.
Fuzzle schien genauso empört zu sein. Es war ihm viiiel zu voll und laut an diesen Ort. Es nervte ihn unentlich. Würde er noch ein freies Dusselgurr sein, so würde er jeden hier ihre verdammten Gesichter aufschlitzen. Dann hatten sie nicht wirklich mehr die Zeit sich gegenseitig zu schupsen und anzuschreien. Doch er war kein wildes Dusselgurr mehr. Er gehörte nun einen Menschen, einen der sich hinter einer harten Schale versteckt.
Leicht schüttelte das Vogelpokemon seinen Kopf und begann gegen meinen zu hacken. Ich wandte meine Aufmerksamkeit sofort zu ihn. Mit seinen einen Fuß zeigte er auf seinen Pokeball und ich verstand sofort. Kurz nahm ich den sauberen ball in die Hand und ließ Fuzzle mit einen Knopfdruck drin verschwinden. Dann verstaute ich ihn wieder sicher an meiner Hose. Nachdem Fuzzle nun ganz verschwunden war und der Supermarkt mein Interesse nicht mehr halten konnte, sah ich zu Ilias neben mir. Der Junge schien sehr nervös zu sein. Vor was? Doch nicht etwa vorm Supermarkt? Aber nachdem was heute alles schon passiert ist...Wundern würde es mich nicht sehr.
Sanft tippte ich Ilias Schulter mit meinen Zeigefinger der rechten Hand an, mein Schlangenauge auf seinen hals gerichtet. Ich hatte keinen Bock es richtig zu schieben.
>>Stimmt was nicht?<<, begann ich ihn zu fragen,>>Hast du etwa Angst vorm Supermarkt, oder besser gesagt, vor den ganzen Menschen?<<

Ilias
Es dauerte zwei Augenblicke bis die Worte des geblendeten Jungen zu ihm durchdrangen. Ob er Angst hatte? Vor dem Supermarkt? Vor den Menschen? Nein, eigentlich nicht. Wenn er nur wüsste was er tun sollte. Ob sie ihn für feige hielten? Bestimmt. "Nein, wieso sollte ich?", sagte er etwas lauter als nötig und schob sich durch ein paar Menschen, unterdrückte den Wunsch sich die Ohren zu zuhalten und betrat das Gebäude, wo er sich möglichst lässig an eine Wand lehnte, um seinen rasenden Puls zu beruhigen, seine Gedanken zu sammeln, und auf die anderen beiden zu warten. "Gott, ist das schrecklich hier.", flüsterte er zu sich selbst: "Kein Wunder das ich hier nicht austicke."

Endorel
Ilias hatte mit nein auf meine Frage geantwortet, doch irgendwas musste ihn stören. Er wirkte sehr angespannt. Kurz hörte ich ihn etwas flüstern, doch verstand nicht was. Interessierte mich aber eh nicht. Kurz ließ ich mein Tempo steigen sodass ich nun neben Iven war. Ansprechen tat ich ihn nicht, doch hatte ich das Gefühl dass ich mich an ihn besser orientieren kann. Fuzzle war ja nicht da um mir den Weg zu zeigen, also brauchte ich eine Alternative. Eine Weile ging ich in Stille an den ganzen Abteilungen vorbei. Das war nicht nur ein Supermarkt, dass ist ein ganzes Kaufland. Von den was ich erkennen konnte, hatten sie sehr viele Läden mit den verschiedensten Sachen im Angebot. Nix weckte wirklich mein Interesse, nix bis wir plötzlich an einen Schaufenster mit den verschiedensten Instrumenten ankamen. Ich war nah genug um ein bestimmtes Instrument sofort zu erkennen;eine Geige. Und dazu noch unberührt und aus den feinsten Holz. Mein gesamter Körper stoppte einfach und wandte sich zu der Geige. Sie war wundervoll. Meine noch halbwegs funktionierendes Auge starrte das Instrument mit voller Interesse durch mein silbernes Haar an.

Ilias
Ilias lief Endorel durch das Labyrinth aus Waren und Abteilungen hinterher, und ließ den Blick auf der Suche nach etwas Essbarem durch die Regale streifen. Wovor seine Führung stehen blieb war allerdings ein Schaukasten mit Kunstobjekten. Zumindest konnte Ilias keinen weiterführenden Nutzen in ihnen ausmachen. Eines von ihnen schien Endorel besonders gut zu gefallen, dabei war es gar nicht so hübsch. Die geschwungenen Kurven waren ganz nett anzusehen. Sie erinnerten ihn an das schönste Mädchen das er kannte. Ein Seufzer entfuhr ihm, und seine Nostalgie war, genau wie sein Hunger, nicht ganz unschuldig daran das er aussprach was er sonst zurückgehalten hätte: "Na als Feuerholz bestimmt ganz schön, doch doch, sieht aus als würde es gut brennen."

Endorel
Ich war zu sehr in den Gedanken dieses feine Instrument zu spielen um zu merken wie Ilias in meiner Nähe stehen blieb. Doch sein Kommentar entging mir nicht. Ganz im Gegenteil; es klang in meiner Ohren immer und immer wieder. Wut stieg auf und kurz zitterte mein Körper. Wie kann er es wagen dieses kostbare Instrument Feuerholz zu nennen!? Ich wandte meinen zu Ilias. Man konnte leicht erkennen dass mich dieser Satz wütend, wenn nicht schon aggressiv, gemacht hat. Ich trat ein paar Schritte auf ihn zu und begann dann mit tiefer Stimme;
>>Wie war das?<<
Eine Pause. Ich hoffe er genoss sie. Denn meine nächsten Worte spuckten meine Wut förmlich aus.
>>Wie kannst du es wagen dieses Instrument Feuerholz zu nennen!? Du verstehst keinen Wert, du dreckige Kanalratte. Vielleicht sollten wir statt der Geige dich anzünden und als Feuerholz benutzen. Genau... Ich sollte dich Fesseln und dann auf den Scheiterhaufen werfen, genau wie früher. Das ist was man mit solchen unnützen Wesen tun sollte, die den Wert dieser Instrumente nicht verstehen!<<,brüllte ich, Gesicht nur Zentimeter von seinen.

Iven

Der blonde Riese war geradeeben noch ruhig mit Endorel und Ilias durch das Kaufhaus spaziert, bis sein Herr vor einem Geschäft stehen blieb. Seine Augen hatte eine Geige fixiert und er schien begeistert. Ilias merkte an, dass das Instrument perfektes Feuerholz wäre und daraufhin... Schien Endorel auszurasten. Jedenfalls ließ er eine förmliche Hetzrede auf sein Gegenüber los. Iven fackelte nicht lange, er legte die Hand auf die Schulter seines Herren und zog ihn ein Stück zurück. Plötzlich krümmte er den Rücken und stemmte die Füße kraftvoll in den Boden. Dann, in Sekundenschnelle, drückte er sich hoch, holte aus und kam so unerwartet von unten hochgeschossen, dass Ilias wohl kaum ausweichen oder sich wehren konnte, ein wuchtiger Kinnhaken folgte, der dem Gegner wohl den Kopf hochreißen und ihn zurückstolpern lassen würde. Iven wartete erst gar nicht ab, die Hand griff gleich nach dem Schlag nach Ilias Hals, um ihn zu Boden zu werfen. Sobald dies geschehen war, drückte er ihn weiter fest auf die Fliesen und beugte sich über ihn. Ein paar Schaulustige blieben stehen und beobachteten das Geschehen neugierig, aber keiner schien sich Sorgen zu machen oder zu helfen, warum auch? Es war ja nur eine harmlose Prügelei zwischen zwei Jugendlichen. Wahrscheinlich wären sie wesentlich unberuhigter gewesen, wenn sie in Ilias Haut steckten, denn dieser bekam Ivens Blick ab, den sonst kein anderer in diesem Moment richtig sehen konnte. Die Iriden schienen zu brennen und schlugen dem Gegner wie ein Flammensturm entgegen. Der Mund war leicht geöffnet, sodass ein heiseres Schnaufen aus der Kehle des Riesen drang und Speichel lief seine Mundwinkel hinunter, tropfte teilweise schon auf Ilias Oberkörper. Just in diesem Moment war Iven wirklich gruselig, er sah aus wie tollwütiges Raubtier. Und er verhielt sich auch so. Denn Ilias wurde weiter mit einer Hand teils gewürgt und so zu Boden gedrückt, während die andere, zur Faust geformt, ausholte und ein, zwei, drei Schläge in das Fressbrett seines Gegners zimmerte. Wie kraftvoll diese Hiebe wirklich waren, wollte man sich nicht ausmalen, denn das Muskelspiel welches man an dem blonden Riesen beobachten konnte, zeugte von viel Schlagkraft. Wenn jetzt nicht langsam mal jemand etwas tat, würde wohl bald das verräterische Knacken ertönen. Aber die Schaulustigen taten natürlich nichts. Warum auch? Bloß nicht selber die Hände schmutzig machen!
RIP IN PEPPERONIES ILIAS ~ 16.08.2015

Ilias
Kaum hatte Endorel die Stimme gegen ihn erhoben sammelten sich Tränen in Ilias Augenwinkeln. Es blieb ihm aber keine Zeit loszuheulen, denn von knapp hinter Endorel kam etwas angehechtet für das die amerikanische Regierung einen Waffenschein verlangt hätte. Wie ein D-Zug auf 250Km/h traf die Faust des 2 Meter Kolosses Ilias unter dem Kinn. Unter normalen Umständen wäre es ihm eventuell möglich gewesen auszuweichen, aber das hier war keine leere Steppenlandschaft, und Ilias Sinne waren dermaßen Reiz überflutet, dass ihm wohl auch ein neonpinkes Wailord nicht aufgefallen wäre.
Kaum lag er am Boden stürzte sein Gegner sich auf ihn, drückte Ilias Hals auf den Boden und Schlug auf sein Gesicht ein. Perverser Weise fiel es auch keinem der Menschen ein, die inzwischen einen Schaulustigenkreis gebildet hatten, für den untersetzten Jungen einzugreifen. Man mag sich nicht ausmalen was Ilias widerfahren wäre, hätte sich nicht beim dritten Schlag Amons Pokeball aus seiner Tasche gelöst. Es kostete das Käferpokemon nur den Bruchteil einer Sekunde mit seinen Facettenaugen auszumachen was seinem Trainer gerade passierte, und in einer uralten Instinkthandlung stürzte es sich auf den Angreifer, der, wenn er sich nicht in Sicherheit brachte, wohl ein paar schwerwiegende Verbrennungen erleiden könnte.

Endorel
Mit kühlen Augen sah ich zu wie Iven Ilias fast zu Tode prügelte. Zuerst bewegte ich keinen Muskel, da meine eigene Wut mit Freuden zusah, wie diese Kanalratte verletzt wurde. Es war wie als hätte ich plötzlich eine sadistische Seite in mir entdeckt. Fast hätte ich amüsiert aufgelacht als er sich gegen Iven wehrte. Wie armselig. Dieses wertlose Wesen hatte genau das verdient. Zum ersten Mal in meinen Leben spürte ich eine andere Seite von mir, eine Seite die meine Eltern oft genutzt hatten. Eine Seite die, wenn Iven Ilias nicht verprügeln würde, viel schlimmere Sachen mit den kleinen Körper angestellt hätten. Vielleicht hätte ich ihn wirklich angezündet, doch nie damit getötet. Ehr hätte ich ihn mit der unerträglichen Hitze gequält. Diese Seite, diese sadistische Seite....erinnert mich an meine Eltern. Sie erinnert mich daran dass immer wenn ich Musik dumm nannte, meine Eltern mich geschlagen oder auch in einen dunklen Raum eingesperrt hatten. Oder als sie....
Verloren in meinen Erinnerungen verwandelte sich meine zuvor sadistische Seite plötzlich in eine traurige und verletzte. Kein Mensch hatte den Schmerz meiner Vergangenheit verdient,richtig? Ich wusste es nicht.
Plötzlich merkte ich wie Ilias Pokemon seinen Meister zu beschützen versucht und Iven angreift. Und das brachte mich zurück zur Realität. Sofort rannte ich zu den beiden und Schlug das Pokemon mit einer beschützerischen Miene von Iven, in der Hoffnung dass er noch keine schlimmen Verletzungen erlitten hat.
>>IVEN! Runter von Ilias, sofort!<<, schrie ich den Riesen danach an. Nachdem ich dann fertig war, wandte ich mich wieder zu Ilias. Und natürlich flackerte wie Wutflamme wieder ein wenig auf. Er sollte nicht denken dass ich ihn beschützt hatte. Er hatte meine Hilfe nicht verdient.
So lehnte ich mich runter, meine Hände in der Hosentasche.
>>Sei froh, Kanalratte, dass ich nicht will dass dein Pokemon Iven verletzt. Sonst hätte ich schön zugesehen wie dein Leben aus deinen Körper geflossen wäre, ohne dass es irgendeinen gekümmert hätte~<<,zischte ich, mein Stimme bedrohlich.

Ilias
Langsam ließ der Schock nach, und ein einsetzendes Pochen lieferte die Vorahnung unaussprechlicher Schmerzen. Zwei Zähne waren eindeutig lockerer als sie sein sollten, und sein Hals fühlte sich an als hätte man versucht ihn zu strangulieren. Ach warte, hatte man ja. Durch den Nebel, der sämtliche seiner Sinne betäubte, kam von Endorels Tirade nur die Bezeichnung Kanalratte. "In den Steppen gibt es keine Kanalratten.", wollte er sagen: "Höchstens Hamster." Was ihm entfuhr war mehr ein: "Scheppen... Schrattn ... Hamschter.", während ihm die Tränen auf beiden Seiten aus den Augen kullerten, und über seine blau-lila-schwarzen Wangen liefen. Sein erster Versuch sich zu erheben endete im Knien, als furchtbare Schwindelgefühle ihn, ohne sein Bemerken, zurück auf den Boden beförderten. Amon, der seinen Jungfernflug wenigsten gut zu überstanden haben schien, kam von links angekrabbelt, und beobachtete seinen Trainer traurig, wobei er die beiden Gestalten neben ihm nicht aus den Augen ließ. Wieder versuchte Ilias sich zu erheben, und schaffte es diesmal bis auf die Füße. Nun vollends heulend, während er sich mit einer Hand den Kiefer hielt, fischte er Amons Pokeball vom Boden und rief sein Pokemon zurück. In seinen Gedanken spielten weder Endorel noch Iven oder die Zuschauer irgendeine Rolle, er sah nur das Mädchen, dass er liebte, wie sieh sich an ihren Mann schmiegte und ihn mit einem Blick voll der Verachtung ansah. "Schu schwach...", murmelte er völlig unverständlich zwischen zwei Schluchzern, "nischt schtark genug.". Schneller als einer der geschockten Anwesenden reagieren konnte, taumelte er aus dem Geschäft und verlor sich zwischen einigen Häusern, von wo sein Schluchzen noch kurz nachhallte, als seine Gestalt verschwunden war.

Endorel
Taumelnd verschwand Ilias in irgendeine Gasse. Seine Stimme war sehr gebrochen, sodass man sehr schnell darauf schließen kann dass Iven wahrscheinlich seinen Kiefer gebrochen hat. Meine Wut war nun vollständig verschwunden und somit auch die sogenannte sadistische Seite von mir. Und welche Emotion kommt danach? Natürlich Schuld. Doch...war ich davon nicht wirklich betroffen. Natürlich hatte ich tief in meinen Herzen ein unwohles Gefühl, doch war es keinen Fall so schlimm wie bei manch anderer Mensch. Vielleicht lag es mit daran dass ich nicht viel von Emotionen halte? Ich weiß es nicht. Ich brachte einer meiner Hände zu meinen Haaren, nur um zu merken wie die Handflächen verbrannt waren. Leicht zuckte ich bei den plötzlichen Schmerz zusammen. Wie Wut sowas einfach rauszögern konnte. Ich sollte meine Hände später mal behandeln, doch es war nicht wirklich wichtig. Ich bin kein großer Fan von Ärzten. Außerdem würde eine Narbe mehr auch meinen eh schon unnützen Körper nicht verändern. Ich wandte meinen Blick kurz zu Iven, mein Schlangenauge glänzte leicht.
>>Iven, ich werde mich um etwas kümmern müssen. Bitte warte hier<<, befahl ich den Riesen und ging dann Ilias hinterher. Ach, wahrscheinlich hab auch ich gerade meine Todeskarte unterschrieben, doch darum kann ich mir später sorgen machen. Heh, verdient hätte ich es ja.
Nachdem ich dann die Gasse fand, wo Ilias drin verschwunden war, betrat ich sie nicht sofort. Ich hatte das Gefühl den Jungen erstmal kurz seine Gedanken ordnen zu lassen. Außerdem würde das auch für mich nicht so schlecht sein.

Iven

Die nächsten Momente verstrichen so schnell, dass Iven gar nicht wusste, wie ihm geschah. Das Pokémon seines Gegners hatte ihn versucht anzugreifen und daraufhin hatte es Endorel weggeschlagen. Er schien sich Verbrennungen zugezogen zu haben, aber als der Befehl ertönte, von Ilias abzulassen, verschwand jedes Flammenmeer aus Iven Augen und er schüttelte kurz den Kopf, um die Aggressionen zu verdrängen, die in ihm aufgestiegen waren, was mehr oder weniger gut gelang, allerdings führte er den Befehl ohne Widerrede durch und ließ von seinem Gegner ab. Dieser war deutlich angeschlagen, brach in Tränen aus und torkelte davon. Endorel befahl Iven zu warten und folgte Ilias dann. Und so blieb der blonde Riese in der Menge aus Schaulustigen zurück, die ganz verwirrt dreinschauten und ihn nun betrachteten, wie eine Attraktion. Die Brust des Riesen hob und senkte sich viel zu schnell, die Hände zitterten, die Augen waren geweitet und starrten zu Boden, während er unruhig seine Unterlippe bearbeitete. Die nächsten Momente zeigten, dass seine Aggressionen nicht fort waren, wie hätten sie auch so schnell verfliegen können? Iven stampfte einmal auf, drehte sich zu der Masse, die sich hinter ihm gebildet hatte, um und die Welle aus Hass schlug den Gesichtern der Menschen entgegen.
"Na? Was gibt es zu glotzen, ihr dreckigen Bastarde? Wollt ihr auch, dass ich meine Faust in eure Fressen drücke?", kam es dann von dem Blonden geschrien.
Dann ging er einen beträchtlichen Schritt auf die Menge zu, um sie mit einem Blick, der aus der Hölle stammen könnte, anzusehen. Erschrocken wichen die Menschen zurück, einem kleinen Kind war Iven genau auf den Fuß gelatscht. Der kleine Junge stolperte nach hinten und fing bitterlich an zu weinen, aber all das schien den Grünäugigen nicht zu kümmern. Die Schaulustigen schüttelten entrüstet den Kopf und die Reihen lichteten sich, während sie hastig davonstolperten, hauptsache weg von diesem Irren, alle hatten sie den Blick von Iven abgewandt, als würde er nicht existieren. Als es nun beträchtlich weniger wurden, schnaufte dieser nochmal schwer, dann raufte er sich laut schreiend die Haare.

Ilias
Sein Kopf tat weh, sein Kiefer schmerzte und noch immer rollten Tränen aus seinen Augen, Tränen der Trauer und des Selbsthasses, keine Tränen des Schmerzes. Am liebsten wäre Ilias im Boden versunken. Wieso war es so furchtbar schwach? Was war überhaupt passiert? Hatte wirklich Amon sich für ihn einsetzen müssen? Warum war er überhaupt auf diese Reise gegangen? Er war ja bis jetzt nicht mal in die Nähe einer Wettbewerbshalle gekommen. All diese Fragen, Fragen und Vorwürfe kreisten in seinem Kopf, als etwas anderes in ablenkte. Ein leichtes Flackern, das sich zwischen zwei Wolkenbänken zu bewegen schien, jeweils nur für Sekundenbruchteile zu sehen. Ilias allerdings war sich seiner Sache sicher, zu vertraut war ihm der Anblick der sechs Flügel, die ein Pokemon dort oben durch den Himmel trugen. Fast wie sein persönlicher Engel kam es ihm in diesem Augenblick vor. Ob das sein Pokemon war? Das Pokemon dessen Sohn an seiner Seite reiste? Er hatte zwar noch nie von mehr als einem Ramoth in Kalos gehört, aber möglich war es wohl schon. So oder so lenkte ihn der Anblick ab, und als das Pokemon aus seinem Sichtfeld verschwand hatten sich seine Gedanken wieder beruhigt. Vorsichtig ließ er Amon aus seinem Ball, schon nicht mehr Sicher ob das was er gerade gesehen hatte echt, oder eine Illusion seines angeschlagenen Gehirns war. Gemächlich nahm er die feuerfesten Handschuhe aus seinem Rucksack, und begann sein Pokemon zu zausen und zu streicheln, sodass in der Wärme des Ignivors auch die letzten Tränen eintrockneten.

Endorel
Ich wusste nicht wie lange ich jetzt schon am Eingang zur Gasse stand. Ja, ich wollte Ilias seine Zeit allein lassen, doch machte ich mir auch Sorgen um Iven. Ihn allein in so einer riesigen Menge zurück zu lassen...
Ein leises seufzen verließ meine blassen Lippen und mit einer knappen Kopfschütteln setzte ich mich in Bewegung. Ich sollte die Entschuldigung einfach hinter mich bringen. Mit schnellen Schritten betrat ich die Gasse und begab mich zu Ilias. Er streichelte gerade sein Pokemon mit trauriger Miene. Oh man, er konnte einen schon Leid tun, besonders in so einer Position. Ich vergrub eine meiner verbrannten Hände in mein silbernen Haar und hob es von meiner einen Gesichtshälfte sodass mein noch natürliches Auge den Jungen besser mustern konnte. Manchmal konnten diese Haare schon wie ein Vorhang sein.
>>Ilias...<<, begann ich mit friedlicher Stimme,>>Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten war dir gegenüber sehr unangemessen.<<
Mein Auge beobachtete ihn und sein Pokemon genau.
>>Ich kann dir leider kein Geld oder sonstiges als Entschädigung anbieten, doch erlaube ich dir mir eine Frage zu stellen. Egal um was es geht,ich würde sie beantworten. Mehr kann ich dir leider nicht anbieten, tut mir Leid<<

Iven

Der Blonde hatte mittlerweile seine Stirn gegen eine Wand gelehnt und starrte diese an. Was wohl gerade im Schädel des Kerls vorging? Was es auch immer war, die Schaulustigen wussten es nicht. Denn die, die noch anwesend waren, sahen ihn jetzt nur verwirrt an, zeigten sich den Vogel oder flüsterten hinter dem Rücken des Grünäugigen herum.
Nach einer Weile löste sich Iven von der Wand. Er seufzte schwer, die Brust zitterte immer noch und die Finger kramten fahrig ein ... Ding aus einer seiner inneren Manteltaschen hervor. Dieses 'Ding' sah so neumodisch aus, dass man fast gar nicht mehr erkannt hätte, dass es ein Handy war. Iven starrte gedankenverloren auf den Display und brauchte viel zu lange, um eine Nummer einzutippen. Es wählte. Dann nahm jemand ab. Iven wandelte zu einer Treppe und setzte sich auf eine Stufe. Das Gesicht legte sich in tiefe Schatten.
"Ich bin untröstlich, dass ich zu dieser Uhrzeit anrufe. Zudem noch ohne vorherige schriftliche Anmeldung. Ich hoffe inständig, Sie verzeihen mein ungeniertes Verhalten, doch es gibt schlechte Kunde, von der zu berichten ist", sprach Iven in das Handy hinein.
Er biss sich in die Fingerkuppe und bearbeitete diese. Ein Zeichen der Nervösität. Wann hatte man den jungen Mann denn jemals so emotional erlebt? Endorel und Ilias blieb dieser Anblick allerdings erspart. Denn das Telefonat schritt vorran und sobald sie wieder aufkreuzen würden, wäre alles abgesprochen und jede Gefühlsregung beim Riesen wäre verschwunden.

Ilias
Es verstrichen nur ein paar Minuten, bis Endorel in die Gasse bog in der Ilias saß. Er hatte mit verschiedenen Sachen gerechnet, allerdings nicht damit das Endorel sich bei ihm entschuldigen würde. Warum überhaupt Endorel? Der hatte ja nichts wirklich schlimmes getan: "Kein Problem, Endorel, richtig? Du hast ja kaum was getan. Tut mir auch Leid, wenn mein Kommentar dich beleidigt hat. Vieles hier ist so neu für mich.", gab Ilias leise zurück und kraulte Amon unterm Kinn, fuhr jedoch fort, jetzt normal: "Aber dein Freund, der Oger, was hat der denn für Probleme? Wieso schmort der nicht in einer Gummizelle?!?"

Endorel
Ich seufzte bei Ilias Fragen und Beleidigungen gegenüber Iven nur wieder. Wie soll ich das den beantworten? Ich kannte Iven ja selber nicht wirklich. Aber nagut, ich kann ja nur mit den Wissen antworten, was ich zurzeit besitze.
>>Tut mir Leid, doch diese Fragen kann ich dir nicht beantworten, da ich Iven selber nur seid, was weiß ich, eine halbe Stunde kenne? Dazu ist er nicht wirklich mein Freund....<<, ich atmete tief ein und aus,>>Iven ist mein Diener und deshalb ist es auch meine Pflicht als Herr sich für seine Taten zu entschuldigen<<
Natürlich sah ich Iven nicht vollkommen als meinen Diener an, doch ich konnte nicht bestreiten dass es wirklich anders war. Er erfüllt alle meine Aufträge und hört auf jedes meiner Worte. So...was soll ich tun? Mir ist sehr bewusst das sobald ich ihn ablehne oder zurück lasse er wahrscheinlich auch mich angreifen und verprügeln würde. Ein Risiko was zu bedenken ist, besonders nachdem man gesehen hat wie stark und brutal Iven wirklich ist.
Ich seufzte noch einmal und haute meine verbrannten Handflächen vor meinen Augen. Ein wenig erschöpft war ich ja. Ruhig ließ ich meinen Körper zu Boden sinken und sah dann Ilias Pokemon an.
>>Sonst noch irgendwelche Fragen? Brauchst du einen Arzt oder musst du ins Krankenhaus? Sag mir einfach Bescheid und ich sag Fuzzle bescheid dass er eins suchen soll<<, fragte ich, mein gelbes Auge immer noch frei sehbar.